Prozess am Landgericht Duisburg
Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Fürdie Presse war die Beute natürlich ein gefundenes Fressen.
Es wurden unter anderem ganze Schiffsschrauben entwendet. In diesem Prozess ging es jedoch nur um die Helfer. Die Chefs der Bande sind in einem anderen Verfahren verurteilt worden.
Das passiert häufig, dass ein und derselbe Sachverhalt vor unterschiedlichen Gerichten zu unterschiedlichen Zeitpunkten verhandelt werden. So ist es beispielsweise, wenn die Täter sich ins Ausland absetzen und dort nach und nach aufgrund europäischen Haftbefehls festgenommen werden.
Der Schaden, der bei solchen Taten entsteht ist immens hoch. Die Beute hingegen, gerade für die Helfer, in der Regel nur ein Bruchteil von dem.
Das liegt daran, dass das entwendete Metall meist in den Niederlanden verkauft wird. Da es sich um gestohlenes Material handelt wird auch nur ein Bruchteil von dem erlangt, was das Metall wirklich wert ist. Der Erlös muss dann noch unter mehreren aufgeteilt werden. In der Regel kann man sagen, dass an so einer Tat zwischen 5 – 10 Personen beteiligt sind. Dass der Beuteanteil, gerade für die Helfer, gering ausfällt liegt auf der Hand. Da fragt man sich ob es das Risiko wirklich wert ist.
Mandant in der JVA Duisburg Hamborn
Informationen aus der Presse:
Acht Männer in Duisburg vor Gericht
Dreiste Metalldiebe klauten sogar Schiffsschrauben
Duisburg – Sie schlossen sich als Bande zusammen, um in NRW auf Beutezug zu gehen...
Großverfahren am Duisburger Landgericht. Acht Rumänen stehen wegen schweren Diebstahls vor Gericht, bewacht von 16 Justizbeamten.
Die Angeklagten sollen in wechselnden Konstellationen Kupfer, Zinn und Kupferpulver geklaut haben.
Ein Beispiel: In Duisburg fuhren sie mit dem Transporter zu einem Stahlhandel, brachen dort das Tor auf und ließen zehn Schiffsschrauben mitgehen. Der Schaden hier: mehr als 40.000 Euro.
Die Beute soll die Bande in den Niederlanden zu Geld gemacht haben. Gegen weitere mutmaßliche Bandenmitglieder laufen aktuell Prozesse in Essen, Hagen und Dortmund.
Zu Prozessbeginn schwiegen die Angeklagten zu den Vorwürfen.
Bandendiebstahl
Metalldiebe sollen sogar Schiffsschrauben geklaut haben
Sogar Schiffsschrauben sollen sie geklaut haben: Die Staatsanwaltschaft wirft acht Männern vor dem Landgericht Duisburg bandenmäßigen Diebstahl vor.
Um Metalldiebstähle großen Umfangs geht es seit Donnerstag vor dem Landgericht Duisburg am König-Heinrich-Platz. Die Anklage wirft acht 24 bis 40 Jahre alten Männern Bandendiebstahl vor. 2012 sollen sie in wechselnder Beteiligung in Firmenhallen und abgestellte Lastwagen eingebrochen sein, um daraus vor allem Metall zu stehlen.
Die Anklageschrift listet 24 Taten auf. Nicht nur in Duisburg soll die Bande aktiv gewesen sein: Mit einer Vielzahl unbekannter Mittäter sollen die Männer auch in Hamm, Gelsenkirchen, im sauerländischen Olpe und im Münsterland unterwegs gewesen sein.
Oft ohne Beute geflohen
In rund der Hälfte der Fälle sollen die Angeklagten ohne Beute geflohen sein, weil ihnen ein Wachmann oder ein aufgeweckter Lastwagenfahrer dazwischenkam. So beispielsweise, als mehrere Täter sich Anfang Mai an einem auf der Sympherstraße in Mittelmeiderich abgestellten Lkw zu schaffen machten. Der Fahrer, der in seiner Kabine schlief, wachte auf, als die Plane seines Fahrzeugs aufgetrennt wurde. Die Diebe brausten davon.
Mehr Glück sollen die Angeklagten wenige Tage zuvor gehabt haben: Aus einem Lastwagen, der während der Nacht auf dem Willy-Brandt-Ring in Marxloh geparkt war, sollen einige von ihnen zehn große Barren Zinn erbeutet haben.
In der Regel sollen die Angeklagten und ihre Helfer mit einem oder mehreren Pkw und angemieteten Transportern unterwegs gewesen sein. Häufig waren die Zielobjekte offenbar zuvor ausgekundschaftet worden. So bei einem Einbruch am 25. Mai 2012, als bei einem Schiffsausrüster in Meiderich zehn Schiffsschrauben, von denen jede 200 Kilo wog, verschwanden.
Größter Coup in Kaßlerfeld
Den größten Coup sollen die Täter am 28. April 2012 in einer Spedition in Kaßlerfeld gelandet haben. Dort sollen sie Nickel im Wert von 121.500 Euro erbeutet haben. Aus anderen Firmen verschwanden Kupferrohre oder -kabel.
Im Sitzungssaal herrschte am Donnerstag drangvolle Enge: Acht Angeklagte, neun Verteidiger, drei Dolmetscher und 16 Wachtmeister fanden nur Platz, weil das Gericht eine Sitzordnung wählte, die an eine Schulklasse erinnerte. Die Anklage wurde zunächst in deutscher, dann in rumänischer Sprache verlesen, um das Gemurmel der Dolmetscher in Grenzen zu halten.
Mehrere Angeklagte waren, mit europäischem Haftbefehl gesucht, 2014 in ihrer Heimat Rumänien festgenommen und an die deutsche Justiz überstellt worden. Einer wurde in Italien gefasst.
Da einer der Angeklagten zur Tatzeit noch keine 21 war, findet der Prozess vor der Jugendkammer statt. Sieben Fortsetzungstermine sind geplant.
Urteil: Serien-Metalldiebe aus Duisburg müssen hinter Gitter
Das Landgericht Duisburg hat sieben Rumänen wegen einer Serie von Metalldiebstählen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Heranwachsender bekam Bewährung.
Wegen Beihilfe zum schweren Diebstahl verurteilte das Landgericht am König-Heinrich-Platz am Mittwoch sieben 24 bis 40 Jahre alte Männer zu Gefängnisstrafen zwischen 15 Monaten und drei Jahren. Ein achter Angeklagter, der zur Tatzeit noch keine 21 Jahre alt war, kam noch mit einer Jugendstrafe auf Bewährung davon.
Die Angeklagten hatten in einem kurzen Zeitraum zwischen April und Juni 2012 in Duisburg und Umgebung, aber auch im Sauerland, im östlichen Ruhrgebiet und in Hessen an rund zwei Dutzend Einbrüchen, vor allem in Firmengebäude und abgestellte Lastwagen teilgenommen. In rund der Hälfte der Fälle blieben die Taten im Versuch stecken. Bei den vollendeten Diebstählen wurde vor allem Metall entwendet, das dann zum Verkauf in die Niederlande gebracht wurde. Abnehmer in Venlo warteten schon auf die Ware, die in der Regel für ein Drittel des legalen Preises den Besitzer wechselte.
Drei Dolmetscher übersetzten
Unter anderen stahlen die Männer aus einer Firma für Schiffsbedarf in Duisburg mehrere Schiffsschrauben. Bei einer Spedition in Kaßlerfeld klauten sie Nickel im Wert von mehr als 120.000 Euro. Bei einem Einbruch in Mülheim hatten sich die Täter mit einem Schneidegerät einen Weg durch eine Hallenwand gebahnt. Werkschutz verhinderte, dass die flüchtenden Einbrecher zum Abtransport bereit gestelltes Metall im Wert von 12.000 Euro mitnahmen.
Insgesamt entstand ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Die Drahtzieher der kriminellen Unternehmungen hatte das Landgericht bereits im vergangenen Jahr zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Bei den jetzt abgeurteilten acht Angeklagten habe es sich nur um einige der zahlreichen Helfer der Bande gehandelt, so die Richter am Ende des siebentägigen Prozesses. Zwar gebe es Indizien, die dafür sprächen, dass die Angeklagten Teil der gut organisierten Bande gewesen seien, doch für eine Mittäterschaft fehlten trotz der reuigen Geständnisse zuletzt die Beweise.
Der Prozess stieß räumlich an die Grenzen dessen, was im Landgericht noch verhandelbar ist: Acht Angeklagte wurden von ebensovielen Anwälten vertreten, drei Dolmetscher übersetzten und 16 Wachtmeister sicherten den Saal, dessen hinterer Teil mit Angehörigen der Angeklagten dicht besetzt war.
Metalldiebe hinter Gittern
Wegen Beihilfe zum schweren Diebstahl verurteilte das Landgericht Duisburg gestern sieben Rumänen im Alter zwischen 24 und 40 Jahren zu Gefängnisstrafen zwischen 15 Monaten und drei Jahren. Ein achter Angeklagter, der zur Tatzeit noch keine 21 Jahre war, kam mit einer Jugendstrafe auf Bewährung davon.
Die Angeklagten hatten in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum, zwischen April und Juni 2012, in Duisburg, Mülheim und Oberhausen, aber auch im Sauerland, im östlichen Ruhrgebiet und in Hessen an rund zwei Dutzend Einbrüchen, vor allem in Firmengebäude und abgestellte Lastwagen teilgenommen. Rund die Hälfte der Taten blieb im Versuch stecken. Bei den vollendeten Diebstählen wurde vor allem Metall wie Kupfer und Nickel entwendet, das zum Verkauf in die Niederlande gebracht wurde. Abnehmer in Venlo warteten schon auf das Material, das in der Regel für ein Drittel des legalen Preises den Besitzer wechselte. Unter anderem stahlen die Männer aus einer Firma für Schiffsbedarf in Duisburg mehrere Schiffsschrauben. Bei einem Einbruch in Mülheim hatten sich die Täter mit einem Schneidegerät einen Weg durch eine Hallenwand gebahnt. Der Werkschutz verhinderte, dass die flüchtenden Einbrecher das bereits zum Abtransport bereitgestellte Metall im Wert von 12 000 Euro mitnehmen konnten.
Insgesamt entstand ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Die Drahtzieher der kriminellen Unternehmung hatte das Landgericht bereits im vergangenen Jahr zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Bei den jetzt abgeurteilten acht Angeklagten habe es sich nur um einige der zahlreichen Helfer der Bande gehandelt, so die Richter am Ende des siebentägigen Prozesses.
Verhalten im Notfall
Sollten Sie einen Durchsuchungsbeschluss oder einen Haftbefehl ausgehändigt bekommen bewahren Sie Ruhe. Das Wichtigste ist, dass Sie schweigen. Dies ist Ihr gutes Recht und von dem sollten Sie auf jeden Fall Gebrauch machen.
Wenn gegen Sie ein Haftbefehl ergangen ist bitten Sie Ihre Familie oder Bekannte einen Rechtsanwalt zu kontaktieren. Der Rechtsanwalt kann schnell und effektiv reagieren.
Unter meiner Notfallrufnummer bin ich für Sie 24 Stunden am Tag erreichbar. Ich werde sofort aktiv und kümmere mich um Sie oder Ihren Angehörigen.
Auch bei einer polizeilichen Vorladung zu einer Beschuldigtenvernehmung ist es wichtig dort nicht zu erscheinen. Machen Sie auf jeden Fall von Ihrem Schweigerecht gebrauch.
Kontaktieren Sie mich und ich werde die Verteidigung anzeigen und der Polizei mitteilen, dass Sie zu einem etwaigen Vernehmungstermin nicht erscheinen werden. Zugleich werde ich Akteneinsicht beantragen und mit Ihnen zusammen den Tatvorwurf und den bestmöglichen Verteidigungsweg besprechen.